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Eine m.E. häufig übersehene Steuerfalle bei der Abfassung von Eheverträgen

Im Erbschaftsteuergesetz ist zwar in § 5 Abs. 2 ErbStG geregelt, dass der Zugewinnausgleich nicht der Erbschaft- oder Schenkungsteuer unterliegt. Vorsicht vor einer Steuerfalle ist jedoch geboten, wenn auf den zustehenden Zugewinnausgleich verzichtet wird.

 

Mit Urteil des FG Hessen vom 15.12.2016 (Az: 1 K 199/15) hat das erstinstanzliche Gericht jedoch entschieden, dass der Verzicht eines Ehegatten auf einen höheren Zugewinnausgleichsanspruch im Rahmen der ehevertraglichen Beendigung des Güterstandes der Zugewinngemeinschaft eine freigiebige Zuwendung an den andern Ehepartnern sein kann.

 

Im Urteilssachverhalt hatten Eheleute mittels notariellen Vertrags die Zugewinngemeinschaft aufgelöst und die Gütertrennung vereinbart. Im notariellen Vertrag war der errechnete Zugewinnausgleich genannt, welcher dann jedoch mit einem geringeren Betrag abgefunden werden sollte. In der Differenz zwischen der laut Notarvertrag tatsächlich ausgerechnet Zugewinnausgleichsforderung zur tatsächlichen Abfindung des Zugewinns sahen die erstinstanzlichen Richter eine freigiebige Zuwendung, die der Schenkungsteuer unterliegt.

 

M.E. sollten die Grundsätze der Entscheidung auch beim Wechsel von der Zugewinngemeinschaft in die modifizierte Zugewinngemeinschaft beachtet werden.

 

 


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